Seit 2012 besteht bei der Entsorgung Sonderabfällen eine enge Zusammenarbeit zwischen Bayern und Baden-Württemberg. Um eventuelle Entsorgungsengpässe zu vermeiden hat die GSB seitdem der baden-württembergischen Wirtschaft ein Verbrennungskontingent eingeräumt, solange die Entsorgung von bayerischen Abfällen bei der GSB sicher gewährleistet wird. Die Ziele der neuen strategischen Partnerschaft sind kurze Entsorgungswege und ein ländergreifendes Sicherungsnetz, bei dem beide Länder ihre Standortvorteile zum gegenseitigen Nutzen einbringen.
Bayerns Umweltminister Thorsten Glauber und Baden-Württembergs Umweltminister Franz Untersteller betonten gemeinsam:
"Wirtschaft und Gesundheitswesen beider Länder brauchen eine umweltverträgliche Entsorgung auf hohem Sicherheitsniveau mit sachgerechten Entsorgungskosten. Gerade in der Corona-Pandemie zeigt sich die Bedeutung einer engen Zusammenarbeit in allen Bereichen. Durch die aktuelle Vereinbarung wird die Kooperation beider Länder vertieft und langfristig angelegt."
- In Bayern betreibt die GSB Sonderabfall-Entsorgung Bayern GmbH als Trägerin der Sonderabfallentsorgung in Bayern eine der leistungsfähigsten Verbrennungsanlagen in Europa. Gemeinsam mit der AVA Abfallverwertung Augsburg (AVA) besteht darüber hinaus ein leistungsfähiger Verbund zur Entsorgung spezieller Abfälle aus dem Gesundheitswesen.
- In Baden-Württemberg betreiben die Südwestdeutsche Salzwerke AG (SWS) und die dazugehörige Umwelt Entsorgung und Verwertung GmbH (UEV) an zwei Standorten eine Untertagedeponie und eine Untertageverwertung. Wenn alle Anforderungen der Genehmigungsbehörden erfüllt sind, ist für 2029 eine neue langfristige Untertagedeponie mit einer Betriebsdauer von 30 Jahren in Heilbronn geplant.
Mit der neuen Vereinbarung sagt die GSB zu, das bisher zugesicherte Kontingent aufzustocken und auch die Entsorgung von klinischen Abfällen zu ermöglichen. Damit wird die bestehende Zusammenarbeit den aktuellen Gegebenheiten und tatsächlichen Entsorgungsmengen der letzten Jahre angepasst. Eine Verpflichtung zur Nutzung der Anlagen besteht weiterhin nicht. Gleichzeitig sichert die Bereitstellung der Verbrennungskapazitäten die Wirtschaftlichkeit der bayerischen Anlagen und stützt somit die hohen umwelt- und sicherheitstechnischen Anforderungen.
Im Gegenzug dazu setzt sich Baden-Württemberg dafür ein, dass der GSB und der AVA langfristig Kontingente der Untertagedeponien bei SWS und UEV eingeräumt werden. Zusätzlich dazu wurden mit der Vereinbarung die ersten Weichen gestellt, damit eine umweltfachliche und hochwertige Deponierung bayerischer Abfälle nach der Verfüllung des verbleibenden zweiten Bauschnittes der Deponie in Raindorf gewährleistet werden kann.